Richard Schöne (1840–1922)
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Richard Schöne, Selbstbildnis von 1863
Versuche, als Schüler des Malers Friedrich Preller eine Künstlerlaufbahn einzuschlagen, scheiterten. Schöne arbeitete daraufhin als Kunst- und Altertumswissenschaftler und als Altphilologe.
Prägend war eine Italienreise im Jahr 1864, auf der er zahlreiche Bibliotheken und Museen besuchte, sich an Ausgrabungen in Pompeji beteiligte und die Altertümer des Museo Bocchi in Adria und anderer Sammlungen katalogisierte (Die antiken Bildwerke des lateranischen Museums, 1867).
1868 siedelte Schöne nach Berlin über, wo er sich mit der Schrift Quaestionum Pompeianum specimen im Fach Archäologie habilitierte. Im Folgejahr übernahm er eine Lehrtätigkeit an der Universität Halle.
1872 wurde Schöne als Kunstreferent ins preußische Kultusministerium nach Berlin berufen, wo er seit 1873 als Vortragender Rat fungierte und unter anderem für die Königlich-Preußischen Museen zuständig war. Protegiert von Kronprinz Friedrich Wilhelm nahm er den Ausbau der Museen in Angriff. Mit dem Museumsstatut von 1878, das in seinen Grundzügen bis heute gültig ist, verlieh Schöne den Museumsdirektoren weitgehende Selbstständigkeit und billigte ihnen zudem eine größere Zahl wissenschaftlicher Mitarbeiter zu. Damit legte er die Basis für eine systematische wissenschaftliche Museumsarbeit.
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Richard Schöne
1905 trat Schöne von seinem Amt als Generaldirektor zurück. Differenzen mit dem Direktor der Gemäldegalerie Wilhelm Bode und ein sich stetig verschlechterndes Verhältnis sowohl zum Kultusminister als auch zu Kaiser Wilhelm II., der die Ankaufspolitik der Nationalgalerie offen kritisierte, hatten zu diesem Schritt geführt. Schöne betätigte sich fortan erneut auf philologischem Gebiet und publizierte zahlreiche Nachrufe und Erinnerungsschriften, etwa zu Carl Humann, Ernst Curtius, Theodor Mommsen und Kaiser Friedrich III. Am 5. März 1922 starb Richard Schöne in Berlin.